In seiner ursprünglichen Bedeutung wird unter einem apallischen Syndrom ein Erlöschen des Selbstbewusstseins und der Kontaktfähigkeit in Folge einer schweren Schädel-Hirnverletzung oder eines Sauerstoffmangels am Gehirn verstanden. Umgangssprachlich wird der Begriff Wachkoma verwendet.

Der Betroffene liegt mit offenen Augen da, fixiert nicht und ist aus eigener Kraft zu keinerlei Kontaktaufnahme mit seiner Umwelt fähig, obwohl manchmal bereits vegetative und emotionale Reaktionen auftreten. Im entwickelten Stadium besteht zwar eine stabile Atmung, es zeigt sich ein Schlaf-Wach-Rhythmus, es besteht aber infolge einer allgemeinen Muskeltonuserhöhung (Spastik) eine weitgehende Bewegungsunfähigkeit.

Menschen im Wachkoma sind keine „leere Hülle”, oder ”Hirntote”, sondern Lebende. Sie brauchen keine Hilfe zum Sterben (”Euthanasie”), sondern Lebenshilfe!

Sterben setzt ein, wenn mehrere Organsysteme des Körpers gleichzeitig ihren Dienst versagen, oder durch eine schwere primäre Hirnschädigung, im Falle des Hirntodsyndroms. In diesem Fall sind palliativmedizinische Maßnahmen und hospizliche Begleitung im Sinne von Sterbebeistand als menschenwürdige Hilfe beim Sterben angezeigt.

« Zurück zur Lexikonübersicht