Ein häufiger Grund für einen Trommelfellschnitt ist ein Erguss der Paukenhöhle. Dieser Erguss kann dünnflüssig oder zäh sein. Er entsteht, wenn durch Verlegung der Ohrtrompete (= Eustachische Röhre; der Belüftungsgang der Paukenhöhle, der hinter der Nase beginnt) über längere Zeit ein Über- oder Unterdruck in der Paukenhöhle herrschte.

Bleibt es über längere Zeit bei diesem Zustand, kann es insbesondere bei Kindern, zu einer undeutlichen Aussprache und einer deutlichen Verzögerung beim Spracherwerb kommen. Außerdem ist die Schleimhaut im Mittelohr dadurch sehr empfindlich mit der Folge wiederkehrender Mittelohrentzündungen.

Deshalb ist es sinnvoll einen Schnitt in das Trommelfell zu machen und die Flüssigkeit abzusaugen ( Paracentese ). Ist die Flüssigkeit sehr zäh muss ein Paukenröhrchen in das Trommelfell eingebracht werden ( Paukendrainage ). Die Entscheidung wird meist erst während der Operation gefällt, weil erst dann die Konsistenz der Flüssigkeit gesehen werden kann.

Nach einem Paracenteseschnitt heilt das Trommelfell nach 1-2 Wochen wieder.

Der Eingriff wird häufig mit einer Adenotomie, Lasertonsillotomie oder einer Laserconchotomie kombiniert, weil man außer der Flüssigkeit auch die auslösende Ursache für das Problem beseitigen will.

« Zurück zur Lexikonübersicht