Kern- und Begleitsymptomatik:

Stottern ist charakterisiert durch unfreiwillige Wiederholungen von Lauten und Silben, Dehnungen von Lauten und/oder Blockierungen (Verharren in der Artikulationsstellung) von Lauten. Beim Stottern wird somit der Sprechfluss verändert.

Die obengenannten Begriffe Wiederholungen, Dehnungen und Blockierungen stellen die Kernsymptomatik des Stotterns dar. Die drei Symptome können einzeln aber auch in Verbindung miteinander auftreten.

Zu der Kernsymptomatik können zudem Begleitsymptome auftreten. Begleitsymptome sind eine Reaktion auf das Stottern, um Stotterereignisse zu vermeiden oder schnell aus dem Stotterereignis herauszukommen.

Begleitsymptome können sich z.B. wie folgt äußern:

Vermeiden des Blickkontakts, Selbstabwertung als Sprecher, Veränderung der Sprechweise (z.B. flüstern), Vermeiden von Wörtern durch Umformulierungen oder Umschreibungen, erröten, körperliche Mitbewegungen oder sichtbare Anstrengungen der Extremitäten oder im Gesicht.

Theoretischer Hintergrund:

Der Stotterbeginn liegt in den meisten Fällen zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr.

Die Inzidenz liegt bei ca. 5%. D.h., dass etwa 5% aller Kinder in ihrer Entwicklung phasenweise gestottert haben. Bei ca. 1% aller Kinder entwickelt sich ein überdauerndes Stottern bis ins Erwachsenenalter.

Die Veranlagung zum Stottern wird vererbt.

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