TAKTKIN® steht für die  TAKTil-KINästhetische Stimulationsmethode bei Sprechstörungen. Sie wurde aus der amerikanischen Therapiemethode PROMPT von Beate Birner-Janusch für die deutsche Sprache weiter entwickelt.

Der Therapeut kann dem Patienten die Abläufe der Sprechmotorik fühlbar machen. Dies geschieht durch die gezielte Stimulation von verschiedenen Punkten an Mund, Nase, Mundboden und Kehlkopf. Das dient wiederum dazu, Sprechbewegungen zu erwerben oder zu verfeinern.

Durch TAKTKIN® wird die Prosodie (Wortmelodie, Betonung), Steuerung der

Zungenmuskulatur, buccofaciale Rundung und Spreizung (Lippen) sowie die

Einstellung der Kieferöffnung manipuliert.

Durch die Synchronität der taktilen, auditiven und visuellen Stimulation werden Spiegelneurone aktiviert. Die Bildung des Lautes wird so schneller gespeichert. 

Der taktil-kinasthetische Kanal fokussiert die Aufmerksamkeit wie keine andere Modalität und gehört zu den differenziertesten und wichtigsten Sinnen.

Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass dem Patienten auch schwierige Abläufe beim Sprechen vermittelt werden können. So sprechen wir scheinbar gleiche Laute auf unterschiedliche Art und Weise aus. 

Probier es doch auch einmal aus. Richte deine Aufmerksamkeit auf das Fühlen des Lautes /K/. Sprich:

  • Klient
  • Kamm

Spürst du den Unterschied? Im ersten Beispiel befindet sich die Zunge bereits mit der Zungenspitze beim /L/. Dadurch wird das /K/ etwas weiter vorne im Mund gesprochen als beim zweiten Beispiel. Diese gegenseitige Beeinflussung der Laute nennt man Koartikulation.Die TAKTKIN-Methode macht diese Informationen spürbar. Das motorische Lernen wird durch hochfrequentes Wiederholen der Wörter erreicht. Das Wortmaterial ist strukturiert und wird den sprechmotorischen Entwicklungsstufen angepasst. Besonders effektiv ist dies bei Störungen wie Sprechapraxie, oder auch bei phonologischen Störungen.

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