Ja, die Frage wird uns von Eltern immer wieder gestellt, denn nicht nur vor dem Start einer logopädischen Therapie, sondern auch in 3-6 monatigen Abständen während einer laufenden Behandlung werden Hörtests vorgenommen.
Folgende Punkte sind zu erwähnen:
- Verordnungen von Heilmitteln (Logopädie) sind an Regeln und formale Voraussetzungen gebunden. In der aktuellen Heilmittelrichtlinien nachzulesen.
- So wird der Kinderarzt unter anderem angehalten eine Eingangsdiagnostik durchzuführen und das Gehör der Kinder zu überprüfen (Tonaudiogramm), bevor eine logopädische Behandlung erfolgen kann.
- Besitzt die Kinderarztpraxis kein entsprechendes Gerät um Hörtests durchführen zu können wird der Besuch eines HNO Arztes, Pädaudiologen, oder Phoniater notwendig.
- Außerdem wird dem verordnendem Arzt empfohlen das Kind in regelmäßigen Abständen einzubestellen um dessen Fortschritte zu messen und ggf. weitere Untersuchungen einzuleiten bei z.B. Verdacht auf eine allgemeine Entwicklungsverzögerung kann eine SPZ hinzugezogen werden, bei Anzeichen einer AVWS sollte der Pädaudiologen aufgesucht werden- alles also um euer Kind bestmöglich versorgen zu können und Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Aus verschiedenen Gründen macht es nach meiner persönlich Auffassung daher tatsächlich Sinn 1/2 jährlich eine Ohrenkontrolle durchzuführen. Zum einen ist die Sprachentwicklung ganz eng mit der Hörentwicklung verknüpft, viele Kinder leiden außerdem im Kindergartenalter unter wiederkehrenden Erkältungskrankheiten, die die Belüftung des Ohres stören können, nicht selten kommt es vor, dass Gehörgänge mit Ohrenschmalz verstopft sind- häufig aufgrund der kleinen Größe/ Veranlagung und ein nicht intaktes Gehör kann Schall, Sprache, Klänge, Geräusche nicht richtig aufnehmen, weiterverarbeiten, verstehen und dann natürlich auch nicht korrekt wiedergeben. Besteht also ein anhaltendes Problem mit den Ohren, wie ständig wiederkehrende Ergüsse so muss dies behandelt werden, damit die logopädische Behandlung überhaupt wirken kann.
Fazit:
Liebe Eltern,
ich weiß ja, dass die ein oder anderen Vorgaben sehr lästig sein können. Gerade wenn mehrere Kinder im Haus sind häufen sich Termine. Es kommt leider auch immer mal wieder vor, dass um eine Verordnung mehrere Monate, wenn nicht Jahre gekämpft werden musste, wenn auch nur noch in seltenen Fällen. Ich muss sagen, dass die Kinderärzte in unserem Gebiet sehr gut mit uns Therapeuten, SPZ, Pädaudiologen und weiteren Instanzen zusammenarbeiten! Auch die neuen Heilmittelrichtlinien bieten neue Möglichkeiten und nehmen etwas Druck beim verordnen. Aber um eine Vorgaben kommt man eben nicht drum herum und tatsächlich sind die Hörtests wirklich wichtig für eure Kinder. Lieber ein mal etwas zu viel kontrollieren, als später sagen hätten wir mal….