Ein Neugeborenen Hörscreening wird in der Regel 24-48 h nach der Geburt durchgeführt um das Gehör bewerten zu können.

Der OAE-Test

Otoakustische Emissionen werden auch OAE genannt. Es handelt sich hierbei um einen objektiven Hörtest, das heisst, das Baby arbeitet nicht aktiv mit. Die Ableitung der Otoakustischen Emissionen beruht auf der Tatsache, dass das Ohr nicht nur Geräusche wahrnehmen, sondern auch selbst erzeugen kann (Emission).

Zur Messung wird eine winzige Sonde in den Gehörgang eingeführt, das ist völlig schmerzfrei. Nach korrektem Platzieren der Sonde wird die Messung gestartet. Je nach Test dauert dies 1-2 Minuten. Die äusseren Haarzellen des Innenohrs lassen sich durch einen Stimulus (Klickgeräusche) anregen, so dass diese den Schall zurücksenden, welcher wiederum vom hochempfindlichen Mikrofon gemessen wird. Eine Software wertet die zurückkommenden Signale aus. Die Umgebung muss ruhig sein, damit das hochempfindliche Mikrofon die Emissionen vom Grundgeräusch unterscheiden kann. Die Emissionen sind so leise, dass der Mensch diese nicht hört. Bei Neugeborenen findet die Messung am besten im Schlaf statt. Es werden immer beide Ohren getestet.

Die Testergebnisse geben Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der äusseren Haarzellen des Gehörs. Sind genügend Otoakustische Emissionen vorhanden so ist eine Hörstörung über 30dB unwahrscheinlich (aber nicht unmöglich!).

Der Test sagt nichts über die Funktionsfähigkeit der inneren Haarzellen oder über den Hörnerv aus und er kann keine Tonaudiometrie ersetzen!

Lassen sich bei dem Test keine, oder nur ungenügende Otoakustische Emissionen finden, wird der Test bei Neugeborenen später wiederholt. Erst wenn erneut keine Emissionen erkannt werden, nutzt man anderer Testverfahren (DPOAE, Audiometrie, BERA).